Man muss sich zwingen.
Jetzt weiß ich wieder, weshalb ich ein notorischer Autofahrer geworden bin. In der Eisenbahn ist es, als würde man zurück geworfen in die eigene Kindheit. Man ist wieder Teil einer Schicksalsgemeinschaft und muss sich den Sitz mit den Anderen teilen. Es gibt ein immerwährendes Gezänk über die einfachsten Dinge. Gesetzte Herren streiten sich über die Koffer im Gang. Damen mokieren die Füße auf den Polstern. Eine Gruppe Senioren debattiert darüber, wer am Fenster sitzen darf und wer auf dem Gang bleiben muss. Man kann leider die Ohren nicht verschließen, vor der Dummheit der Mitreisenden und fühlt sich dabei seltsam mickrig.
Den eigenen Körper einer ehemals staatlichen Transportgesellschaft anzuvertrauen, hinterlässt eben das schale Gefühl der Unselbstständigkeit. Aber so sehr man als Kind auch die eigene Familie hasste, so wenig konnte man doch von ihr los. So ist es auch mit der Eisenbahn. Man ist den Launen dieses riesigen, ewig kränklichen Organismus ausgeliefert. Auch wenn man die Contenance des erwachsenen Daseins beschwört, läuft man doch den Anschlusszügen hinterher. Man flucht über die Verspätungen, spricht mit sich selbst und friert.
Jede auf diese Weise vergeudete Minute, wiegt dann siebenmal schwerer als die Stunden, die man im Stau verbracht hat. Morgen schon, so schwört man sich, werde ich das alles hinter mir lassen. Ich werde mein Auto besteigen und dorthin fahren wo es mir beliebt. Niemand wird mich aufhalten. Denn in meinem Fahrzeug, bin ich nicht nur der Lockführer, ich mache auch den Fahrplan und habe eine unverfallbare Platzreservierung. Morgen.
Aber weil ich nun schon viele Jahre mit mir selbst zubringe, habe ich das alles natürlich geahnt. Ich habe vorgesorgt. Meine Fahrkarten sind für drei Monate im Voraus bezahlt und ich habe allen Kollegen ausführlich dargelegt, welche Vorteile der öffentliche Personenverkehr bietet. Ich kann also nicht zurück. Manchmal muss man sich eben zu seinem Glück zwingen.
Den eigenen Körper einer ehemals staatlichen Transportgesellschaft anzuvertrauen, hinterlässt eben das schale Gefühl der Unselbstständigkeit. Aber so sehr man als Kind auch die eigene Familie hasste, so wenig konnte man doch von ihr los. So ist es auch mit der Eisenbahn. Man ist den Launen dieses riesigen, ewig kränklichen Organismus ausgeliefert. Auch wenn man die Contenance des erwachsenen Daseins beschwört, läuft man doch den Anschlusszügen hinterher. Man flucht über die Verspätungen, spricht mit sich selbst und friert.
Jede auf diese Weise vergeudete Minute, wiegt dann siebenmal schwerer als die Stunden, die man im Stau verbracht hat. Morgen schon, so schwört man sich, werde ich das alles hinter mir lassen. Ich werde mein Auto besteigen und dorthin fahren wo es mir beliebt. Niemand wird mich aufhalten. Denn in meinem Fahrzeug, bin ich nicht nur der Lockführer, ich mache auch den Fahrplan und habe eine unverfallbare Platzreservierung. Morgen.
Aber weil ich nun schon viele Jahre mit mir selbst zubringe, habe ich das alles natürlich geahnt. Ich habe vorgesorgt. Meine Fahrkarten sind für drei Monate im Voraus bezahlt und ich habe allen Kollegen ausführlich dargelegt, welche Vorteile der öffentliche Personenverkehr bietet. Ich kann also nicht zurück. Manchmal muss man sich eben zu seinem Glück zwingen.
Als ich Ihren ersten Eintrag
the grass is always greener on the other side of the fence
...und die hörsäle sind auch zu voll. seufz. ich muss los. rein ins getümmel. finnland hat die doppelte fläche und nur ein zehntel unserer bevölkerung. kein wunder, dass die so gelassen sind. doppelseufzer.