Intellektuelle Muskeln (06.12.06)
Francois Villon sagt: Das bin ich,
welcher groß und gerade vor euch steht.
Seht, in meinen Augen spiegeln sich
die Dinge umgedreht. (aus Paul Zechs Villon Nachdichtungen)
Ich bin jemand, der sein Pferd immer von hinten aufzäumt. Das ist kein Fehler, sondern eine Methode. Als ich mich entschieden hatte, wieder zu schreiben, habe ich nicht mit einer kleinen Erzählung begonnen. Ich habe sofort mit einem Roman angefangen. Das ist jetzt zwei Jahre her und das Buch neigt sich langsam dem Ende zu. Ich habe viel dabei gelernt. Aber dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass mir eine literarische Ausbildung fehlt.
Ich habe in meinem bisherigen Leben „keine intellektuellen Muskeln aufgebaut“, wie Frank McCourt es ausdrückt. Mit „Die Asche meiner Mutter“ hat er es immerhin geschafft einen internationalen Bestseller zu schreiben und sein Leben als Lehrer hinter sich zu lassen. So geht es mir auch. Vom Bestseller bin ich zwar weit entfernt, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass mir das geistige Rüstzeug für eine Laufbahn als Schriftsteller fehlt. Deshalb sollte ich vielleicht eine literarische Ausbildung beginnen. Weil es aber keine Lehrstellen für Literaten gibt, kommt nur eine autodidaktische Ausbildung in Frage. Ich lasse mir, ohnehin nur ungern etwas vorschreiben. Aus diesem Grund bin ich sozusagen ein zwangsautodidaktischer Charakter.
Am Anfang sollte ich vielleicht lernen, einfache Reportagen zu schreiben. Am besten für einen Tageszeitung, denn ohne einen gewissen Erfolgsdruck arbeite ich schlecht. Dabei kommt es mir sehr entgegen, dass ich mir soeben das beste Notizbuch der Welt gekauft habe. Sozusagen die Grundausstattung des rasenden Reporters. Jetzt muss ich mich nur noch an den Namen dieses Redakteurs einer Kölner Lokalzeitung erinnern, um ihn zu fragen, ob er mir eine Chance für meine ersten journalistischen Gehversuche gibt. Mein Gedächtnis ist mein größter Feind.
welcher groß und gerade vor euch steht.
Seht, in meinen Augen spiegeln sich
die Dinge umgedreht. (aus Paul Zechs Villon Nachdichtungen)
Ich bin jemand, der sein Pferd immer von hinten aufzäumt. Das ist kein Fehler, sondern eine Methode. Als ich mich entschieden hatte, wieder zu schreiben, habe ich nicht mit einer kleinen Erzählung begonnen. Ich habe sofort mit einem Roman angefangen. Das ist jetzt zwei Jahre her und das Buch neigt sich langsam dem Ende zu. Ich habe viel dabei gelernt. Aber dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass mir eine literarische Ausbildung fehlt.
Ich habe in meinem bisherigen Leben „keine intellektuellen Muskeln aufgebaut“, wie Frank McCourt es ausdrückt. Mit „Die Asche meiner Mutter“ hat er es immerhin geschafft einen internationalen Bestseller zu schreiben und sein Leben als Lehrer hinter sich zu lassen. So geht es mir auch. Vom Bestseller bin ich zwar weit entfernt, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass mir das geistige Rüstzeug für eine Laufbahn als Schriftsteller fehlt. Deshalb sollte ich vielleicht eine literarische Ausbildung beginnen. Weil es aber keine Lehrstellen für Literaten gibt, kommt nur eine autodidaktische Ausbildung in Frage. Ich lasse mir, ohnehin nur ungern etwas vorschreiben. Aus diesem Grund bin ich sozusagen ein zwangsautodidaktischer Charakter.
Am Anfang sollte ich vielleicht lernen, einfache Reportagen zu schreiben. Am besten für einen Tageszeitung, denn ohne einen gewissen Erfolgsdruck arbeite ich schlecht. Dabei kommt es mir sehr entgegen, dass ich mir soeben das beste Notizbuch der Welt gekauft habe. Sozusagen die Grundausstattung des rasenden Reporters. Jetzt muss ich mich nur noch an den Namen dieses Redakteurs einer Kölner Lokalzeitung erinnern, um ihn zu fragen, ob er mir eine Chance für meine ersten journalistischen Gehversuche gibt. Mein Gedächtnis ist mein größter Feind.
wobei ich nicht weiß, ob journalistisches schreiben das richtige ist, um besser bücher schreiben zu können. okay, man lernt natürlich viel über recherche und gute schreibe (zumindest, wenn man gute lehrer in guten redaktionen hat).
frage mich aber wirklich, ob es überhaupt einer literarischen schule bedarf. vor allem, wenn man mal sieht, wie viele leute großartige bücher geschrieben haben, die keine entsprechende "ausbildung" hatten.
kenne auch nur das deutsche literaturinstitut in leipzig, wo auch sasa stanisic gelernt hat oder es noch tut.
anderseits ist schreiben zwar handwerk, anderseits halte ich wenig von produktion. und das ist ja handwerk. wirklich bedeutsam ist eigentlich nur der geist eines buches und der lässt sich nicht plotten. finde ich zumindest.
Aber ich glaube jeder Literat hat eine Form von Ausbildung durchlebt, die seine Art zu schreiben geformt hat. Was mir also vorschwebt, ist eher ein Lernprozess im praktischen Leben. Eine Selbststudium des schriftlichen Ausdrucks.