uncarvermäßig
Gerade habe ich den einzig annehmbaren Teil der Zeit gelesen. Harald Martensteins Kolumne. Es ging um Raymond Carver, seinen Lektor und die Behauptung, dass die gesamte (jüngere) deutsche Literatur aus Craver Immitatoren bestünde. So weit so gut. Ich mag Carver nicht besonders. Ich finde die wenigen Geschichten, die ich von ihm gelesen habe, halbwegs langweilig. Aber ich frage mich, was ich in der Literatur suche? Meine Helden sind meistens tote Autoren, die heute niemand mehr wichtig oder zeitgemäß hält. Mich reizt dagegen, die innere Wirklichkeit eines Menschen oder der Dinge zu beschreiben. Das ist sehr unamerikanisch, nicht lakonisch und deshalb irgendwie unmodern uncarvermäßig. Aber ich kann nichts dafür.