Traurigste Kindheit
Ich war ein unglückliches Kind. Anders als Frau Lehner, die so treffend ihre glückliche Kindheit beweint. Dennoch bin ich heute ein glücklicher Erwachsener geworden. Nur macht mich mein eigenes Glück jetzt traurig, weil ihm irgendwie die Tiefe fehlt, die das Unglück besaß.
Für mich stellt sich die Frage, warum dem Glück die Tiefe fehlt, die das Unglück besitzt. Vielleicht, weil wir glauben, wir hätten das Glück gar nicht verdient, oder aber weil wir - wenn wir glücklich sind, ständig Angst haben, wieder unglücklich zu sein, so dass wir uns in das Gefühl gar nicht so fallen lassen können wie in jenes des Unglücks.
Auf jeden Fall haben Sie ein bisschen besserer Voraussetzungen als ich, berühmt zu werden. Nicht nur wegen der Kindheit, auch, weil sich ins Glück ein bisschen die Traurigkeit schleicht.
Es ist nie zu spät eine unglückliche Kindheit zu haben
Aber Ihnen möchte ich meinen Lebensratgeber und zukünftigen Bestseller ans Herz legen. Der Titel lautet: Es ist nie zu spät eine unglückliche Kindheit zu haben.
Die Frage ist, ob das auch für die unglückliche Kindheit gilt. Ob man Glück rückblickend so verklären kann wie das Unglück?
Erwiderung verschwunden
Was wollte ich sagen? Ach ja:
Tja wenn sie schon so genau hinschauen, werte Frau Lehner, dann kann Ihnen eben nicht geholfen werden. Wenigstens nicht mit einem Buch. Es sei denn, Sie schrieben sich das notwendige Werk gleich selbst. Wie Tucholsky sagte: "Meine geringen Bedarf an guter Literatur schreibe ich mir lieber selbst".
jetzt hab ich mir schon einen ganzen briefverkehr selbst geschrieben
https://barbaralehner.twoday.net/topics/Briefverkehr+mit+einem+Beamten/
da werde ich ein psychoanalytisches buch über eine nachträglich für zwecke des späteren ruhms für unglücklich erklärte kindheit auch hinkriegen ;-)