back on a train
Im Englischen sagt man: „on a train“. Man ist also auf einem Zug und nicht in einem Zug. Es klingt, als wäre man mit einem offenen Güterwagon unterwegs und säße nicht in einem stickigen Abteil.
Natürlich funktioniert die Sprache auf diese Weise nicht. Wer Englisch als Muttersprache spricht, wird deshalb während einer Zugfahrt keine anderen Gefühle entwickeln, als ein Deutscher, der in seiner ehemals staatlichen Eisenbahn hockt. Amerikaner empfinden möglicherweise anders. Aber das ist historisch bedingt, denn die Eisenbahn gehört zum Gründungsmythos des Landes. In Europa war sie immer nur ein neues Verkehrsmittel. Die Sprache ist an diesem Unterschied gänzlich unschuldig.
Aber dennoch klingt „on a train“ offener und weiter. So als hätte man den Himmel über sich und die ganze Welt vor sich. Und das ist vollkommen richtig. Jede Reise mit einem Zug (anders als mit einem Flugzeug) birgt die Möglichkeit überall hin zu kommen. Darin liegt aber auch die Gefahr auf Abwege zu geraten, denn am Ende könnte man an einem vollkommen unbekannten Ort standen. In Husum, Unkel oder Rom. Man muss nur wollen.
Warum erzähle ich das alles eigentlich? Ach ja! Seit gestern fahre ich mit der Bahn zur Arbeit. Ich sitze zwar im Großraumabteil, aber es ist dennoch eine Befreiung. Endlich habe ich Zeit für die wichtigen Dinge des Tages. Ich kann schreiben oder lesen, redigieren oder mit der Liebe telefonieren. Wenn man den Hin- und den Rückweg zusammen zählt, bin ich um zwei Stunden reicher geworden. Ich habe 120 Minuten Freiheit gewonnen, die ich in einem Zug zubringe.
Natürlich funktioniert die Sprache auf diese Weise nicht. Wer Englisch als Muttersprache spricht, wird deshalb während einer Zugfahrt keine anderen Gefühle entwickeln, als ein Deutscher, der in seiner ehemals staatlichen Eisenbahn hockt. Amerikaner empfinden möglicherweise anders. Aber das ist historisch bedingt, denn die Eisenbahn gehört zum Gründungsmythos des Landes. In Europa war sie immer nur ein neues Verkehrsmittel. Die Sprache ist an diesem Unterschied gänzlich unschuldig.
Aber dennoch klingt „on a train“ offener und weiter. So als hätte man den Himmel über sich und die ganze Welt vor sich. Und das ist vollkommen richtig. Jede Reise mit einem Zug (anders als mit einem Flugzeug) birgt die Möglichkeit überall hin zu kommen. Darin liegt aber auch die Gefahr auf Abwege zu geraten, denn am Ende könnte man an einem vollkommen unbekannten Ort standen. In Husum, Unkel oder Rom. Man muss nur wollen.
Warum erzähle ich das alles eigentlich? Ach ja! Seit gestern fahre ich mit der Bahn zur Arbeit. Ich sitze zwar im Großraumabteil, aber es ist dennoch eine Befreiung. Endlich habe ich Zeit für die wichtigen Dinge des Tages. Ich kann schreiben oder lesen, redigieren oder mit der Liebe telefonieren. Wenn man den Hin- und den Rückweg zusammen zählt, bin ich um zwei Stunden reicher geworden. Ich habe 120 Minuten Freiheit gewonnen, die ich in einem Zug zubringe.
well done!
"Platz du Arsch!"
Aber jetzt nochmal gefragt: Hat Bahnfahren in den Staaten eine andere Bedeutung, als in Deutschland?
Der Kauz
Bahnfahren in den Staaten ist vor allem eins, unbedeutend. Alle haben ein Auto. Man ist ein wenig kauzig, wenn man in den Staaten die Bahn benutzt. Hmmmm. Genau genommen ist man das in Deutschland ja auch.
Es sei denn man fährt erste Klasse. Vive La Distinction!
Aber ich habe etwas Probleme mich an McCourts Stil zu gewöhnen. Das liegt vermutlich an der Übersetzung. Aber ich bewundete Menschen mit einer schwierigen Kindheit. Wie McCourt sehr treffend sagt: "...eine glückliche Kindheit lohnt sich ja kaum." Überhaupt habe ich das Gefühl, dass eine unglückliche Kindheit dem Erfolg im Leben eher zuträglich ist.
Unglückliche Kinder
Meinen Beobachtungen nach werden aus unglücklichen Kindern unglückliche Erwachsene. Und die Umstände unter denen man aufwächst sind dabei fast schon egal. Ich bin sogar fast so weit zu behaupten (oh, man, bitte stopp mich einer), dass es so etwas wie ein "Gen zum Unglücklichsein" gibt. Also ein vererbtes Unglücksgefühl. Oder ein vererbtes Glücksgefühl. Naja, nicht so richtig. Aber fast. Irgendwie.
Mein Gefühl ist, dass es die glücklichen Kinder im Leben schwerer haben, weil Leidenfähigkeit und Durchsetzungskraft Erfolgsfaktoren sind. Und Leidenfährigkeit muss man lernen. Was die Durchsetzungskraft angeht, bin ich mir nicht sicher.