Eine kurze Geschichte meiner Welt in sehr kleinen Teilen.

Der Roman


Gott ist kein Zigarettenautomat Matthias Gerhards
Knaus Verlag 2013
ISBN: 978-3-8135-0550-4

Die Presse:
“eine beachtliche, stilsichere und höchst unterhaltsame Schelmen-, Underdog- und Coming-of-Age-Geschichte”
FAZ 10.12.13

"Bücher die der Verlag als witzig anpreist, sind es meistens nicht. Dieses schon."
Playboy Okt. 13

"ein herzergreifend poetisches Buch, ohne schnulzig zu sein... ein witziges Buch, ohne flach oder geschmacklos zu sein."
www.stagecat.de

"Ein beeindruckender, ergreifender, dichter Coming-of-Age Roman, der die 80er Jahre aufleben lässt..." Evangelisches Literaturportal Jan 2014

neuere Beiträge

Radio thrills

Erlebte Geschichten auf WDR5. Mein absoluter Favorit unter allen Radiosendungen. Eigentlich sollte man sie besser „Erlebte Geschichte“ nennen. In der Regel sind es Zeitzeugen, die dort zu Wort kommen. Sie dürfen selber reden, werden nicht kommentiert, nur geschnitten. Meine liebsten Folgen kommen ohne bekannte Namen aus. Ein bisschen macht diese Sendung dass, was mir leider nie gelungen ist. Sie bringt die Generation unserer Großeltern zum sprechen. Meine eigenen sind früh gestorben. Aber selbst wenn ich sie hätte fragen können, wäre das Vertrauen vermutlich nicht groß genug gewesen, um mehr zu erfahren als die üblichen Allgemeinplätze.
Matthias Gerhards 5. Mär, 11:36 | 0 Kommentare - Kommentar verfassen

Ländertausch in Perinaldo (13.02.2007)

Die Nachbarn in unserem ligurischen Dorf sind natürlich Deutsche. Ein Paar aus Frankfurt, die schon seit mehr als zehn Jahren den Winter an der Riviera verbringen. Sie haben Freunde zu Besuch, die ein Haus in der Toskana besitzen und ihre Tochter hat bei Florenz einen Weinbauern geheiratet.

Lebt eigentlich noch ein Mensch freiwillig in Deutschland? Ich kenne einige Italiener, die dauerhaft im Land der Dichter und Beamten wohnen. Und ich kenne Einige, die eine stille Bewunderung für Deutschland hegen. Das Land in dem alles gelingt.

Vielleicht sollten wir die Länder tauschen. Aber würden wir unser Land mehr lieben, wenn nur das Wetter besser wäre? Vermutlich nicht. Denn wir suchen in Italien nicht nur Sonnenschein, sondern eine verbesserte Form unseres eigenen Selbst. Wir träumen von der Gelassenheit und von der Großzügigkeit, mit der uns die Italiener begegnen. Aber wir sehen natürlich nur die Projektion unserer eigenen Wünsche. Die Anderen sind immer besser als wir, weil sie die Anderen sind.
Matthias Gerhards 3. Mär, 23:15 | 4 Kommentare - Kommentar verfassen

(M)ein kleines Problem geht weiter

Wie ich soeben erfahre, hat der Mitarbeiter sein kleines Telefonproblem inzwischen selbst gelöst. Nach dem hundersten Anruf hat er wohl beschlossen, sein Telefonkabel aus der Dose zu ziehen. Damit hatte er wieder Ruhe. Man kann es verstehen. Insbesondere weil die meisten Kunden nicht beim ersten Mal durchgekommen sind und bereits einen gewissen Groll aufgebaut hatten.

Nach der Trennung der Leitung, haben die Anrufer natürlich die freundliche Stimme der Telefonanlage gehört, die ihnen mitgeteilt hat, dass der Teilnehmer nicht erreichbar sei. Für eine technische Hotline kann das nicht wirklich als Zeichen der Professionalität gewertet werden. Aber gutes Management besteht eben im wesentlichen aus dem Versuch, die größten Katastrophen abzuwenden und eine möglichst gute Figur dabei zu machen.
Matthias Gerhards 2. Mär, 14:29 | 2 Kommentare - Kommentar verfassen

Eine kleines Problem mit der Telefonanlage

Mein derzeitiger Auftraggeber ist eine große deutsche Behörde. Eigentlich passen Behörden nicht zu mir. Aber ich bin des Geldes wegen dort. Zum Glück habe ich seit meiner Schulzeit immer die Fähigkeit gehabt mich für alles zu interessieren, was mich umgibt. Raumfahrt, Sozialwissenschaften, Literatur, Physik, Philosophie, Geschichte, Biologie. Alle Dinge, die ich nicht weiß, finde ich grundsätzlich spannend. Deshalb betrachte ich meinen derzeitigen Arbeitsplatz als eine Art menschlichen Zoo, in dem man vieles beobachten kann, von dem ich bisher immer dachte, es käme nur in der Literatur vor.

Vor einigen Tagen habe ich einen Fehler in der Telefonanlage festgestellt und sofort gemeldet. Eigentlich ein eher kleines Problem. Es betraf die interne Durchwahl einer Servicenummer. Die verantwortliche Person hat sich die Sache angehört und das Problem durch Weiterleiten gelöst. Nämlich indem sie einen Kollegen informiert hat. Der wiederum hat es einige Tage liegen lassen. Nach einer Erinnerung hat er aber schließlich doch einen Servicetechniker beauftragt. Auf diesem Weg sind aber anscheinend einige Informationen verloren gegangen. Jetzt funktioniert zwar die interne Durchwahl wieder, aber es gibt ein neues Problem.

Die Servicenummer wurde auf den Apparat eines einzelnen Mitarbeiters in der Verwaltung umgeleitet. Dieser bedauernswürdige Mensch bekommt seit gestern alle zweihundert Anrufe, die täglich in unserer technischen Hotline aufschlagen. In Worten ZWEIHUNDERT. Sie werden normalerweise von vier Mitarbeitern angenommen. Festgestellt habe ich das Ganze, als ich gewohnheitsmäßig die Hotline angerufen habe, um einen Mitarbeiter zu erreichen. Als erstes schrie mich eine Stimme an und teilte mir mit, dass sie nicht zuständig sei. In diesem Augenblick war mir klar, dass wir jetzt ein größeres Problem hatten.
Matthias Gerhards 1. Mär, 22:45 | 3 Kommentare - Kommentar verfassen

Der Ausbruch des Stromboli

Es ist eigentümlich wie sehr eine Meldung plötzlich an Bedeutung gewinnt, nur weil man den Ort schon selbst gesehen hat.

Der Stromboli ist ausgebrochen. Jener Vulkan auf der gleichnamigen Insel, die zum äolischen Archipel gehört. Sie liegen vor der Küste Siziliens. Schon als ich im letzten Jahr dort war, hatte mich der Vulkan fasziniert und ich hatte ihm einige Seiten meines Tagebuches geopfert. Ein Teil davon hat auch Eingang in diesen Blog gefunden. Er spuckte allnächtlich eine Lavafontäne in den Himmel, als hätte er einen Pakt mit dem liparischen Fremdenverkehrsamt abgeschlossen.

Aber selbst als wir uns den Ausbruch angeschaut hatten, habe ich niemals an eine wirkliche Gefahr gedacht. Jetzt werden die Bewohner der Inseln für einige Zeit ihre Häuser räumen müssen. Vielleicht leben wir einfach in einer zu sicheren Welt. Oder vielleicht leben wir nur in einer Welt, die wir für sicher halten. Wir verlieren den Blick für die Gewalt und die Grausamkeit der Natur.
Matthias Gerhards 28. Feb, 21:51 | 5 Kommentare - Kommentar verfassen

Schnee in Perinaldo (12.02.2007)

mimosen_ruine1Die Mimosen sind wie Schnee. Die Blüten bedecken die Hänge und tauchen das Land in einen gelben Winter. Es ist eine helle, kraftvolle Farbe, die uns begleitet, während wir wandern. Sie füllt unsere Tage aus mit der Farbe des Südens.




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Matthias Gerhards 28. Feb, 09:36 | 0 Kommentare - Kommentar verfassen

Der Himmel über Perinaldo

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Matthias Gerhards 26. Feb, 22:44 | 0 Kommentare - Kommentar verfassen

Die Decke aus Augen

Es hat keinen Grund und ich kann es nicht erklären. Aber dennoch passiert es. Es hat keinen Grund. Ich bin nicht einsam. Ich kenne die Liebe und habe die Armut vergessen. Meine Taschen sind voll. Es ist Glück darin und Geld. Aber dennoch passiert es. Es beginnt am Nachmittag. Die Farben verblassen. Alles Schöne ist Staub geworden vor meiner Stirn. Ich finde keine Worte mehr, denn die Dinge haben ihre Namen vergessen. Eine Decke aus Augen breitet sich über mir aus und verdunkelt meinen Tag.
Matthias Gerhards 24. Feb, 00:04 | 2 Kommentare - Kommentar verfassen

Die nächste Fremdsprache (Perinaldo 10.02.07)

Von allen Sprachen, die ich nicht beherrsche, fällt mir Italienisch am leichtesten. Nur dort kann ich mich mit einer Verkäuferin über meine (und ihre) Kinder unterhalten ohne nennenswerte Sprachkenntnisse zu benötigen. Nirgendwo radebricht es sich eben so schön wie auf der Apenninhalbinsel. Das liegt natürlich zum nicht geringen Teil an den jahrhundertealten Verbindungslinien zwischen Deutsch, Lateinisch und den romanischen Sprachen.

Aber ein anderer Faktor ist entscheidender. Italiener nehmen die übers Rad gebrochene Verunglimpfung ihrer Sprache selten übel. Der Fremde kann also jeden grammatikalischen Ballast beiseite lassen und sich seine Worte aus dem allgemeingültigen romanischen Fundus zusammenklauben. Außerdem sind die Bewohner der Halbinsel ebenso höflich wie geschäftstüchtig. Sie lachen erst, wenn der Kunde den Laden verlassen hat.
Matthias Gerhards 22. Feb, 13:24 | 4 Kommentare - Kommentar verfassen

Living in Oblivion (Perinaldo 10.02.2007)

Jedesmal wenn ich an einem fremden Ort bin, habe ich schon nach einem Tag das Gefühl, ich wäre schon seit Wochen hier. Alles scheint nur noch Erinnerung zu sein. Und ich habe nicht das geringste Bedürfnis jemals wieder zurückzukehren. Es ist als wäre ich jener Junge aus dem Märchen, der einige Tag bei einer Fee verbringt und am Ende feststellt, dass es Jahrzehnte waren. Mein altes Leben scheint zu verblassen. Ich gehen ein in diese neue Wirklichkeit, die mich umgibt.
Matthias Gerhards 21. Feb, 11:26 | 4 Kommentare - Kommentar verfassen

Vampir Babys unterwegs

Monster-Baby
Soeben wurde ich von einem hungrigen Säugling attakiert. Er fiel mich an und saugte sich an meinem Hals fest. In letzter Sekunde rettete mich die Mutter der Bestie und gab dem Kind die Brust.
Matthias Gerhards 18. Feb, 18:45 | 4 Kommentare - Kommentar verfassen

Ankunft (Perinaldo 09.02.2007)

Mimosen blühen im Winter.Ein Flugzeug ist etwas Irrationales. Selbst wenn man seine Funktion versteht, bleibt es doch unglaublich, dass man tatsächlich vom Boden abheben kann. Aber selbst wenn man sich in der Luft befindet, behält dieser plötzliche Wechsel zwischen zwei Orten einen Rest von Magie. Es ist, als würde man alle Gesetze unserer Welt außer Kraft setzen.

Nachdem wir in Nizza gelandet waren, hinterließ der Flug seine Spuren. Wir verfielen in jene Unbeschwertheit, die nur die Angehörigen der regenreichen Länder empfinden können. Wir öffneten unsere Mäntel, um die Wintersonne zu spüren. Wir lächelten. Wir betrachteten minutenlang die Eukalyptusbäume. Wir blickten in den Himmel und sogen Luft durch unsere Nasenlöcher.

Als wir bei Menton die italienische Grenze passierten, erblickten wir plötzlich die Mimosen. Sie standen in voller Blüte und bedecken die Hänge wie gelbes Puder. Darunter erstreckte sich das Meer. Es leuchtete in einem winterlichen Blau. Fast schien es, als würden sich die Blüten darin spiegeln. In diesem Moment war uns klar, dass wir die glücklichsten Menschen der Welt sein würden. Wenigstens für eine Woche.
Matthias Gerhards 9. Feb, 08:26 | 3 Kommentare - Kommentar verfassen

Endlich Italien

Endlich nach mehr als 8 Monaten im gleichen Land, am gleichen Ort, sogar in der gleichen Wohnung werde ich wieder reisen. Zwar nur für einen Woche und auch nur an einen Ort, den ich schon kenne. Aber immerhin ist es Ligurien. Irgendwo bei Ventimiglia. Der Hanbury Garden wird uns mit den Resten seiner Blütenpracht empfangen. Das Meer wird stürmisch sein, aber schön. Die längst verfallen Villen aus der Gründerzeit werden sich glücklich schätzen, uns begrüßen zu dürfen. Und wir reihen uns ein, in die endlose Kette der Deutschen, die in Italien das Gegenteil ihrer trägen, nördlichen Seele suchen.
Matthias Gerhards 8. Feb, 18:30 | 3 Kommentare - Kommentar verfassen

Matthias lehnt ein Projekt ab

Heute ist mir ein Projekt in Davos angeboten worden. Ein Jahr Schweiz auf Kosten eines Kunden. Zu einem mehr als anständigen Tagessatz. Aber ich habe abgelehnt. Das neue Kind ist zu klein. Meinen Großen kann ich nicht mitnehmen und die Liebe will ich nicht allein lassen. Ich bin in Trauer.
Matthias Gerhards 29. Jan, 23:52 | 10 Kommentare - Kommentar verfassen

Schreiben und Kind

Kinder sind etwas Wunderbares. Sie erfüllen den Alltag. Sie durchbrec hen unsere Muster. Sie lehren uns di e andere Seite der Dinge zu betrachten. Nur das Schreiben fälllt schwer, wenn zzk man einen Sääääugling auf ckloo# dem Artttzzm hat, m# däer schon die kldöl++ Tas-ytatuuuuur bedien#^ää+en kann k lleepp4äülvvndkj ssdds nn nnnnm ....
Matthias Gerhards 27. Jan, 08:38 | 2 Kommentare - Kommentar verfassen
ältere Beiträge

famose letzte worte

Frau mit gans
also kleine kaff ist etwas hart mülheim an der ruhr...
Sascha (Gast) - 16. Apr, 13:59
Auf jeden Fall ist es...
Auf jeden Fall ist es eine Leistung sich da hinzustellen...
Matthias Gerhards - 31. Jan, 14:26
Dass die junge Dame nicht...
Dass die junge Dame nicht das perfekte Lösungsangebot...
iGing - 25. Jan, 18:59

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