Kind als Kunstführer
Gestern waren wir mit unserem Zwerg (der zweite ist derzeit segeln) in der Picasso Ausstellung in Düsseldorf. Ich habe oft gehört, dass man mit Kindern nicht ins Museum gehen könne, weil sie sich langweilten. Aber das Gegenteil ist richtig. Wenigsten wenn es sich um einen acht Monate altes Kleinkind handelt. Mein Sohn saß vollkommen konzentriert auf meinem Arm und betrachtete die großformatigen Ölgemälde aus Picassos Spätwerk. Er war wie gebannt. Besonders die farbreichen Bildnisse Dora Mars hatten es ihm angetan. Picasso hat mindestens hundert davon gemalt und so waren auch in dieser Ausstellung einige vertreten. Aber auch das spannendste Bild wurde nach ungefähr fünf Minuten langweilig. Der kleine Tyrann begann mir dann in die Schulter zu beißen. Das war seine Art mir mitzuteilen, dass er das nächste Bild zu sehen wünschte. Aber auf diese Weise kamen im perfektesten aller Tempi durch die Ausstellung und ich hätte mit keinen besseren Führer wünschen können. Nur die Erläuterungen waren etwas undruchdringlich. Meistens Baaabaaabaaa oder Paapaapaaaa, aber manchmal auch Pffrrrllllrrrllllrrllll.
Bildungsbabies