Bekenntnisse eines sehr jungen Frührentners
In meinem Keller hatte sich ich noch eine Flasche Vino Nobile di Montepulciano verborgen. Während ich sie trinke, fällt mir auf, wie wenig ich mit meinen Sinnen anfange. Meistens sitze ich am Schreibtisch oder auf dem Sofa und befinde mich in einer anderen Welt. Ich schreibe oder redigiere oder lese oder ärgere mich über das Fernsehprogramm.
Warum tue ich dass? Seit drei Jahren arbeite ich an einem Text, den ich inzwischen nicht einmal mehr mag. Manchmal denke ich: So etwas würde ich heute nicht mehr schreiben. Ich mag keine historischen Romane. Aber ich will nicht aufhören, bevor ich den Worten nicht eine Form gegeben habe, die vor meinem eigenen Auge bestehen kann. Aber natürlich kann ich heute noch nicht sagen, wie sie aussehen wird. Aber ich weiß: Ich bin noch nicht fertig. An einen Verlag wage ich derzeit noch nicht einmal zu denken.
Werde ich noch ein weiteres Jahr brauchen? Vielleicht. Aber wenn ich so langsam arbeite, wie viele Romane werde ich in meinem Leben noch schreiben können? Nicht mehr sehr viele! Ich denke oft an den Tod und ich hoffe, dass er mir genügend Zeit lassen wird, um die Bücher zu schreiben, die ich schreiben muss. Arrggg, ich bin 38 und nicht 83. Bin ich eigentlich total bescheuert, vernagelt und gehirnlos? Vermutlich, sonst würde ich jetzt meinen Wein genießen und den blöden Kopf abschalten. Aber ich kann nicht.
Warum tue ich dass? Seit drei Jahren arbeite ich an einem Text, den ich inzwischen nicht einmal mehr mag. Manchmal denke ich: So etwas würde ich heute nicht mehr schreiben. Ich mag keine historischen Romane. Aber ich will nicht aufhören, bevor ich den Worten nicht eine Form gegeben habe, die vor meinem eigenen Auge bestehen kann. Aber natürlich kann ich heute noch nicht sagen, wie sie aussehen wird. Aber ich weiß: Ich bin noch nicht fertig. An einen Verlag wage ich derzeit noch nicht einmal zu denken.
Werde ich noch ein weiteres Jahr brauchen? Vielleicht. Aber wenn ich so langsam arbeite, wie viele Romane werde ich in meinem Leben noch schreiben können? Nicht mehr sehr viele! Ich denke oft an den Tod und ich hoffe, dass er mir genügend Zeit lassen wird, um die Bücher zu schreiben, die ich schreiben muss. Arrggg, ich bin 38 und nicht 83. Bin ich eigentlich total bescheuert, vernagelt und gehirnlos? Vermutlich, sonst würde ich jetzt meinen Wein genießen und den blöden Kopf abschalten. Aber ich kann nicht.
trotzdem möchte ich noch martin walser zitieren, der in diesem faz-videointerview sagt: "der reiz etwas zu schreiben - für einen schriftsteller - der darf sich ja so lange lebendig vorkommen, so lange er jetzt etwas schreiben kann, was er zehn jahre vorher noch nicht hätte schreiben können."
Aber das, was Walser sagt, ist tröstlich. Insofern hört das nie auf, denn man kann immer etwas schreiben, das man zehn Jahre vorher nicht schreiben konnte. Es sei denn man ist tot oder in einem Vorstadium dazu.