Ich liege auf meinem Sofa, essen Schokolade lese Orhan Pamkus Istanbul– Erinnerungen an eine Stadt. Es wird gerade Nacht und es brechen die langsamen Stunden an. Normalerweise meide ich Nobelpreisträger, weil mich das krankhafte Bedürfnis nach Individualität antreibt. Aber Parmuk beschreibt seine Stadt wie ein treuer Liebhaber, der mit den Jahren immer mehr Eigenschaften entdeckt, die er zu lieben versteht. Und er gewährt dem Leser einen Einblick in eine bislang unbekannte Welt. Die Melancholie einer Stadt, deren große Tage lange vergessen sind. Istanbul verströmt in seinen Schilderungen den Reiz einer versunkenen Pracht, die erst durch seine Worte wieder zum Vorschein kommt.