Die Erinnerung an eine Strasse (Perinaldo 14.02.2007)
Gleich neben unserem Haus begann ein Stück des römischen Handelsweges, der von Bordighera nach Apricale führt und vermutlich die ganze Riviera mit dem Zentrum Italiens verband. Als ich ihn betrat, erwartete ich einen Trampelpfad. Aber ich hatte mich getäuscht.
Das Pflaster aus den Zeiten des Kaisers Augustus war noch gut erhalten. Die Jahrtausende hatten die Steine zwar abgerundet, aber kaum beschädigt. Sie lagen an ihrem Platz und trotzten dem Wald, der über sie hinweg wucherte. Eichen, Eukalyptus und Pinien bildeten ein geschlossenes Dach. Aber selbst ihren Wurzeln gelang es kaum die Steine aus ihrem Fundament zu heben. Es war kein Pfad, sondern eine Strasse. An einigen Stellen konnte ich sogar noch die Randsteine erkennen, die einst den Abschluss gebildet hatten. Die Leitplanken der Antike.

Als ich aus dem Wald heraus trat, lagen zu beiden Seiten alte Häuser. Sie waren verlassen. Der ewige Wind hatte die Mauern eingeebnet und die Dächer zum Einsturz gebracht. Sie waren kaum fünfzig Jahre alt und dennoch waren sie bereits vergessen worden. In diesem Augenblick fragte ich mich, was die Dauerhaftigkeit eines Bauwerkes ausmacht? Was unterscheidet dieses Stück gepflasterte Erde von dem Haus eines Bauern? Die Architektur kann es nicht sein.
Es gibt eigentlich nur einen wirklichen Unterschied: Die Achtung der Nachgeborenen vor ihrer eigenen Vergangenheit. Als ich den Weg betrat, habe ich versucht so vorsichtig wie möglich über das Pflaster zu gehen. Lose Steine habe ich gemieden. Wo es möglich war, bin ich sogar neben dem Weg gegangen. Das mag vielleicht ein wenig übertrieben sein. Aber ich glaube, dass der Weg nur deshalb noch existiert, weil er ein Teil unserer Erinnerung ist.
Das Pflaster aus den Zeiten des Kaisers Augustus war noch gut erhalten. Die Jahrtausende hatten die Steine zwar abgerundet, aber kaum beschädigt. Sie lagen an ihrem Platz und trotzten dem Wald, der über sie hinweg wucherte. Eichen, Eukalyptus und Pinien bildeten ein geschlossenes Dach. Aber selbst ihren Wurzeln gelang es kaum die Steine aus ihrem Fundament zu heben. Es war kein Pfad, sondern eine Strasse. An einigen Stellen konnte ich sogar noch die Randsteine erkennen, die einst den Abschluss gebildet hatten. Die Leitplanken der Antike.

Als ich aus dem Wald heraus trat, lagen zu beiden Seiten alte Häuser. Sie waren verlassen. Der ewige Wind hatte die Mauern eingeebnet und die Dächer zum Einsturz gebracht. Sie waren kaum fünfzig Jahre alt und dennoch waren sie bereits vergessen worden. In diesem Augenblick fragte ich mich, was die Dauerhaftigkeit eines Bauwerkes ausmacht? Was unterscheidet dieses Stück gepflasterte Erde von dem Haus eines Bauern? Die Architektur kann es nicht sein.
Es gibt eigentlich nur einen wirklichen Unterschied: Die Achtung der Nachgeborenen vor ihrer eigenen Vergangenheit. Als ich den Weg betrat, habe ich versucht so vorsichtig wie möglich über das Pflaster zu gehen. Lose Steine habe ich gemieden. Wo es möglich war, bin ich sogar neben dem Weg gegangen. Das mag vielleicht ein wenig übertrieben sein. Aber ich glaube, dass der Weg nur deshalb noch existiert, weil er ein Teil unserer Erinnerung ist.