Der Roman
Gott ist kein Zigarettenautomat
Matthias Gerhards
Knaus Verlag 2013
ISBN: 978-3-8135-0550-4
Die Presse:
“eine beachtliche, stilsichere und höchst unterhaltsame Schelmen-, Underdog- und Coming-of-Age-Geschichte”
FAZ 10.12.13
"Bücher die der Verlag als witzig anpreist, sind es meistens nicht. Dieses schon."
Playboy Okt. 13
"ein herzergreifend poetisches Buch, ohne schnulzig zu sein...
ein witziges Buch, ohne flach oder geschmacklos zu sein."
www.stagecat.de
"Ein beeindruckender, ergreifender, dichter Coming-of-Age Roman, der die 80er Jahre aufleben lässt..." Evangelisches Literaturportal Jan 2014
Ingenieur & Manager (geklaut aus der SZ)
„Entschuldigung, können Sie mir helfen? Ich habe einem Freund versprochen, ihn vor einer Stunde zu treffen; und ich weiß nicht wo ich bin.“
Der Mann am Boden antwortet:
„Sie sind in einem Heißluftballon in ungefähr 10 m Höhe über Grund. Sie befinden sich auf dem 49. Grad, 28 Minuten und 11 Sekunden nördlicher Breite und 8 Grad, 28 Minuten und 58 Sekunden östlicher Länge“
„Sie müssen Ingenieur sein“ sagt die Ballonfahrerin.
„Bin ich,“ antwortet der Mann, „woher wissen Sie das?“
„Nun“ sagt die Ballonfahrerin, „alles was sie mir sagten ist technisch korrekt, aber ich habe keine Ahnung, was ich mit Ihren Informationen anfangen soll, und Fakt ist, dass ich immer noch nicht weiß, wo ich bin. Offen gesagt, waren Sie keine große Hilfe. Sie haben höchstens meine Reise noch weiter verzögert,“
Der Mann antwortet:
„Sie müssen im Management tätig sein.“
„Ja,“ antwortet die Ballonfahrerin, „aber woher wissen denn Sie das?“
„Nun,“ sagt der Mann, „Sie wissen weder wo Sie sind, noch wohin Sie fahren. Sie sind aufgrund einer großen Menge Luft in Ihre jetzige Position gekommen. Sie haben ein Versprechen gemacht, von dem Sie keine Ahnung haben, wie Sie es einhalten können und erwarten von den Leuten unter Ihnen, dass sie Ihre Probleme lösen. Tatsache ist, dass Sie nun in der gleichen Lage sind, wie vor unserem Treffen, aber merkwürdigerweise bin ich jetzt irgendwie schuld.“
www.sueddeutsche.de/panorama/special/429/75354/1/
unternehmensberater
aus steigt ein mensch in schniekem anzug und spricht den schäfer an:
"wenn ich Ihnen sage, wie viele schafe sie da haben, darf ich dann eins mitnehmen?"
der schäfer schaut den fremden einen augenblick nachdenklich an. dann nickt er. "machen Sie mal."
der mensch im anzug geht zu seinem wagen, fährt eine antennenschüssel aus, nimmt kontak zu einem geostationären satelliten auf, lädt daten herunter, rechnet stunden herum, bis schließlich sein drucker eine menge zahlen auf endlospapier ausspuckt. triumphierend läuft er zum schäfer, der alles aus respektvoller entfernung beobachtet hat und nennt ihm eine zahl.
der schäfer nickt.
„bekomme ich jetzt ein schaf?“
der schäfer nickt. „suchen Sie sich eins aus.“
der mensch im anzug nimmt sich eines der tiere und will gerade zu seinem wagen zurück, da hält ihn der schäfer zurück.
„wenn ich Ihnen sage, was für einen beruf Sie haben, bekomme ich dann mein tier zurück?“
der mensch im anzug nickt etwas verdattert.
„sie sind unternehmensberater.“
der mensch im anzug seufzt ergeben. „und wie haben Sie das herausgefunden?“, fragt er enttäuscht.
„ganz einfach: Sie kommen hierher, obwohl Sie niemand gerufen hat, wirbeln eine menge staub auf und benötigen stunden und einen wagen vollgestopft mit technik, um mir zu sagen, was ich ohnehin schon weiß. und jetzt hätte ich gerne meinen hund wieder.“
Techniker müssen die Dinge so tun, dass sie am Ende funktionieren. Dabei kommt es auf jedes Detail an. Deshalb sind sie der Überzeugung, dass eine möglichst genaue Schilderung die bessere ist.
Manager sind Entscheidungs und Vermarktungsmaschinen. Sie müssen die Dinge so vereinfachen, dass sie am Ende eine Entscheidung treffen können. Danach müssen sie das Ganze nach Innen verkaufen. Dass ist das wichtigste. Der interne Vermarktungswert ist außschlaggebend. Fakten werden nur herangezogen, wenn es nicht funktioniert. Also lautete der Wahlspruch: Bitte keine Details.
Ich werde nie eine große Karriere machen, weil ich an Fakten glauben.