Im Talmud stehen einige wirklich kluge Dinge. Mein Liebing ist:
"Das Maß mit dem der Mensch mißt, damit wird ihm wieder gemessen. Den eins und eins, das ergibt die Rechnung."

Aber Schönheit ist schon in Gefühlsdingen ungerecht. Das noch Ungerechtete ist, dass schöne Menschen auch wirtschaftlich bevorzugt werden. Ich kenne so viele Beispiele aus meiner eigenen beruflichen Praxis. Wer gut aussieht, hat einfach deutlich bessere Chancen an einen attraktiven Arbeitsplatz zu kommen. Gibt es dazu eigentlich eine Untersuchung Frau Soziologin?

Aber ja, natürlich gibt es dazu Untersuchungen. Soziologen quatschen überall rein. Ob es den Leuten passt oder nicht. Sind wahrscheinlich auch alle gestört. Aber das ist ein anderes Thema und ein weites Feld. Schönheit wirft natürlich Meßprobleme auf. Also versuchen wir es mal mit dem Begriff "geometrisch". Und am Besten geht man nach dem Ausschlußkriterium vor, also "ungeometrisch". Es gilt zu prüfen: Je ungeometrischer der Mensch desto untröstlicher. Oder nicht-getrösteter. Jetzt brauchen wir als Testperson den Glöckner von Notre-Dame, der sich auf dem Kirchhofsvorplatz hinstellt und weint. M.E. ist diese Inszenierung schon filmisch festgehalten worden in der Filme eines ähnlich klingenden Buches. Also verwenden wir diese. Das erspart Arbeit. Und Geld. In Zeiten von Hartz4 eine angemessene Maßnahme. Und jetzt gilt es zu prüfen: a) Finden Leute das ok, das der arme Glöckner sich die Augen ausheult? Oder nicht? Und was ist mit Esmeralda? Können wir ihr Geheule ertragen?

Vielleicht wäre die reale Inzenierung doch besser. Das Ganze natürlich in Begleitung eines Filmteams von RTL. Und am Ende wird die Grausamkeit der Masse live entlarvt. Der Fernsehzuschauer kann sich dann genüßlich an der Schlechtigkeit seiner Nachbarn entlarven.