Eine kurze Geschichte meiner Welt in sehr kleinen Teilen.

Der Roman


Gott ist kein Zigarettenautomat Matthias Gerhards
Knaus Verlag 2013
ISBN: 978-3-8135-0550-4

Die Presse:
“eine beachtliche, stilsichere und höchst unterhaltsame Schelmen-, Underdog- und Coming-of-Age-Geschichte”
FAZ 10.12.13

"Bücher die der Verlag als witzig anpreist, sind es meistens nicht. Dieses schon."
Playboy Okt. 13

"ein herzergreifend poetisches Buch, ohne schnulzig zu sein... ein witziges Buch, ohne flach oder geschmacklos zu sein."
www.stagecat.de

"Ein beeindruckender, ergreifender, dichter Coming-of-Age Roman, der die 80er Jahre aufleben lässt..." Evangelisches Literaturportal Jan 2014

Das beste Notizbuch der Welt (05.12.06)

Ich bin ein Konsumverweigerer. Nicht deshalb, weil ich vergeistigt und arm wäre. Es mag seltsam klingen, aber die meisten Dinge bedeuten mir nicht viel. Das gilt für Autos, Kleidung, Kosmetika und eigentlich alle Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Eine Ausnahme gibt es: Der Besitz von Büchern. Aber auch dort interessiert mich, was darin steht, ihr Aussehen ist selten von Belang. Mir genügt meistens die Taschenbuchausgabe.

NotebookAber gelegentlich überfällt auch mich ein Besitzbedürfnis. Gestern habe ich für den absurden Preis von 16 € je Stück vier Notizbücher erworben. Moleskine. Ich muss zugeben, die Werbung hat mich angesprochen. „Das Notizbuch von Hemingway und Chatwin.“ Beides sind Autoren, die ich schätze und mit deren Aura ich mich gerne umgebe. Im Zeitalter der unendlichen Reproduzierbarkeit der Dinge werden Menschen zu den einzigen unwiederholbaren Gegenständen. Aber es war nicht nur die Werbung, die meine Entscheidung beeinflusst hat. Ich habe mir mindestens sieben verschiedene Notizbücher angeschaut und keines gefunden, dass auf so perfekte Weise den Zweck seines Daseins diente, wie das Moleskine.
Es ist schwarz und sein wasserabweisender Einband ist dünn und extrem stabil, damit übersteht es auch die unvermeidlichen Schmutz und Spritzwasserattacken, denen es während der Zeit ausgesetzt sein wird, die es mit mir verbringt. Ich bin niemand, der auf seine Sachen achtet, da ich der Meinung bin, dass sich die Dinge an mein Leben anpassen müssen und nicht umgekehrt. Die Ecken sind abgerundet und können sich auch bei längeren Reisen mit der Bahn nicht abstoßen. Der Buchdeckel wird durch ein Gummiband gesichert und schützt auf diese Weisen den Inhalt, auch wenn das Ganze mal auf den Boden fällt. Auf dem hinteren Deckel besitzt es eine kleine Tasche, in der man Postkarten oder andere lose Blattwerke sammeln kann, die man im Laufe eines Tages zusammen sucht. Es verfügt über ein Lesenzeichen. Es besitzt 240 linierte Seiten, hat eine Stärke von ca. 1,5 cm und ist damit eines der umfangreichsten und flachsten Notizbücher, das ich gefunden habe. Es wurde in Italien hergestellt und ist ein Beleg für Umberto Eccos sehr weise Feststellung: „Das Buch ist nicht verbesserbar“.
Matthias Gerhards 5. Dez, 06:29 | 11 Kommentare - Kommentar verfassen
syl (Gast) - 6. Dez, 11:19

eine weise Entscheidung

Es sind die besten Bücher, und sie sind nicht verbesserbar. Auch ich bin der Versuchung erlegen und habe es nie bereut. Der Preis ist haarsträubend. Und ich habe niemandem davon erzählt. Aber dem Internet darf man sich anvertrauen. Die Spur läßt sich nicht verfolgen, hoho! Herzlichen Glückwunsch zu Deiner weisen Entscheidung.
antworten

Matthias Gerhards - 6. Dez, 18:17

Schön, dass ich nicht allein bin. Irgendwie habe ich ein bisschen das Gefühl, ich sei auf ein Live-Style-Produkt hereingefallen. Aber ich finds trotzdem einfach schön.

Steckt hinter der Kauflust nicht auch immer der Wunsch betrogen zu werden?

Was sagt die Soziologin zu dieser These?
Syl (Gast) - 14. Dez, 11:25

Bourdieu

Es steckt der Wunsch sich zu distinguieren dahinter. Das hat etwas mit der Präsentation unseres kulturellen Kapitals zu tun. Wir wollen unserem sozialen Umfeld beweisen, dass wir Kultur verstehen, anwenden und weiterbringen können. Jeder möchte zur kulturellen Elite gehören und es gibt ein paar sehr weltliche Objekte, die dem suchenden Auge als Indizien gelten. Diese kulturellen Codes entziffern zu können ist für das Individuum schon recht eloquent. Das soziale Umfeld jedoch zu provozieren ist ein sichere Zeichen dazuzugehören... und jetzt fragen wir uns: wozu?

Fortssetzung folgt ...
Matthias Gerhards - 14. Dez, 21:45

Mit anderen Worten: Moleskine ist die gleiche Angeberei wie Porsche fahren. Aber das mit dem Provozieren, habe ich nicht verstanden. War Punk der Versuch durch Provokation zur Elite zu stoßen? Wer sein Umfeld provoziert, eröffnet vielleicht so etwas wie eine eigene Elite oder?
rosenherz - 28. Mär, 22:35

Moleskine hat eine phänomenale Papierqualität. Ich schreibe viel mit der Hand, arbeite oft irgendwie zugleich an sechs Notizbüchern, doch an Moleskine reichte bisher bei mir kein anderes heran. Zuerst hatte ich Bedenken, ob denn die dünnen Seiten mit Tinte beschrieben werden könnten, ohne auf der anderen Seite hässliche Durchschreibeflecken zu verursachen, aber meine Bedenken erwiesen sich haltlos.

Moleskine-Bücher halte ich für eine der genialsten Erfindungen.
antworten

Matthias Gerhards - 29. Mär, 18:29

Anfangs war ich etwas skeptisch, muss ich zugeben. Aber Live-Style-Produkt hin oder her, die Qualität ist toll. Außerdem ist das eines der wenigen Dinge, die ich als Luxus empfinde. Ein schönes Gefühl.
franz (Gast) - 14. Aug, 16:23

da muss ich dir vollkommen recht geben!

Ich selber habe dieses Notizbuch als Reisetagebuch gekauft und bin einfach nur begeistert.
Inzwischen nenne ich auch ein Adressbuch mein eigen und ich vermute, auf Dauer werde ich noch mehr von diesen Notizbüchern brauchen.
antworten

Matthias Gerhards - 18. Aug, 13:30

Ich bin noch immer ein überzeugter Moleskiner, obwohl ich inzwischen schon einige Schwächen festgestellt habe. Nach ca. 1/2 Jahr reißt immer der Buchdeckel. Aber kleinere Schwächen hat jeder!!!
rosenherz - 18. Aug, 22:07

Aha, da ist mir neu. Bei meinem aktuellen Notizbuch, dem Jahreskalender, ist der Buchdeckel trotz täglichen Gebrauchs tadellos. Ich hoffe, das bleibt auch so bis zum Silvester.
Matthias Gerhards - 19. Aug, 09:21

Vielleicht bin ich ein Brachialnutzer = Poweruser. Ich bin noch nie sehr vorsichtig mit meinen Sachen umgegangen. Ich denk immer, die müssen das aushalten. Bei mir selbst ist es ähnlich.
Christian Bruns (Gast) - 13. Feb, 15:27

Das Buch wurde nicht in Italien hergestellt, sondern dort nur entworfen.
Trotzdem ein sehr schönes Buches... auch wenn sich bei mir das Papier irgendwann vom Buchrücken gelöst hast!

Mein Favorit ist ein Notizbuch von der Firma Bindewerk, es wurde mit Metallkanten versehen und auch die Verbindung am Buchrücken ist besser verarbeitet.
Abgerundete Kanten, eine kleine Tasche so wie Gummiband sind auch mit dabei!

LG
Christian
antworten

famose letzte worte

Frau mit gans
also kleine kaff ist etwas hart mülheim an der ruhr...
Sascha (Gast) - 16. Apr, 13:59
Auf jeden Fall ist es...
Auf jeden Fall ist es eine Leistung sich da hinzustellen...
Matthias Gerhards - 31. Jan, 14:26
Dass die junge Dame nicht...
Dass die junge Dame nicht das perfekte Lösungsangebot...
iGing - 25. Jan, 18:59

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