Unter dem Vulkan
Als wir die Fahrt nach Stromboli buchten, wo sich immerhin einer der wenigen noch aktiven Vulkane Europas befand, war ich fest davon überzeugt, dass es sich um eine Art Butterfahrt zum Feuerberg handeln würde. Mit einem Zwischenstopp beim Schwager des Kapitäns, der zufälligerweise am Zielort ein Souvenirgeschäft führt. Für einen Moment musste ich an den versoffenen Helden in Malcom Lorys Werk „Unter dem Vulkan“ denken. Ich zweifelte sofort an der Seetüchtigkeit unseres Bootführers.
Außerdem wurde ich die Vermutung nicht los, dass einer seiner Blutsverwandten den Vulkanausbrüchen mit einem Flammenwerfer und ein bisschen Feuerwerk auf die Sprünge helfen würde. Schließlich will man den Besuchern auch etwas bieten für ihr Geld.
Aber ich wurde enttäuscht. Es gab weder einen Schwager, noch einen Souvenirladen und der Kapitän war ein ausgesprochen sympathischer Mann. Er verhalf mir zu dem beeindruckendsten Naturerlebnis, das ich in den letzten Jahren erleben durfte. Sprachlos vor Staunen, konnte ich den Ausbruch eines Vulkans beobachten. Auch wenn es sich um ein Ereignis handelte, dass sich Nacht für Nacht wiederholte. In diesem Augenblick schien es mir, als würde sich der Berg allein mir offenbaren. Es war als hätte ich soeben die Vulkanologie erfunden. Aber während ich die Flammenfontäne betrachtete, die sich vor meinen Augen in den Nachthimmel erhob, fragte ich mich, weshalb dieser vielleicht dreißig Meter hohe Auswurf von geschmolzenem Gestein und Schwefelgas eine solche Wirkung auf mich hatte?
Erst später, auf der Terrasse meiner Ferienunterkunft sitzend, mit dem gedanklichen Abstand eines Tages, verstand ich was sich dort unter dem Vulkan ereignet hatte. Es war das Bewusstsein, dass jene Lava aus den Tiefen der Erde hervordrang und eine Macht repräsentierte, die größer und älter war als es die menschliche Rasse jemals sein würde. Es war die Gewalt der Schöpfung, die mich so ergriffen hatte, dass ich für den Rest der Fahrt sprachlos blieb und meinen Blick über das nächtliche Meer schweifen ließ. Selbst wenn es in diesem Universum keinen Gott gibt, so gibt es doch einen Schöpfung, deren Schönheit mich wortlos machen kann und deren Kraft mir gerade deshalb so erhaben erscheint, weil sie keinem übergeordneten Willen gehorcht und dennoch etwas hervorzubringen vermag, das so atemberaubend ist, wie ein Ausbruch des Stromboli bei Nacht.

Aber ich wurde enttäuscht. Es gab weder einen Schwager, noch einen Souvenirladen und der Kapitän war ein ausgesprochen sympathischer Mann. Er verhalf mir zu dem beeindruckendsten Naturerlebnis, das ich in den letzten Jahren erleben durfte. Sprachlos vor Staunen, konnte ich den Ausbruch eines Vulkans beobachten. Auch wenn es sich um ein Ereignis handelte, dass sich Nacht für Nacht wiederholte. In diesem Augenblick schien es mir, als würde sich der Berg allein mir offenbaren. Es war als hätte ich soeben die Vulkanologie erfunden. Aber während ich die Flammenfontäne betrachtete, die sich vor meinen Augen in den Nachthimmel erhob, fragte ich mich, weshalb dieser vielleicht dreißig Meter hohe Auswurf von geschmolzenem Gestein und Schwefelgas eine solche Wirkung auf mich hatte?
~

heiliger Schwindel
wunderloses Kind