Literarischer Alkoholismus II (04.04.06)
Ich trinke nur noch selten. Aber immer, wenn ich es tue, denke ich an Brendan Behan oder Dylan Thomas und entscheide mich gegen die niederen Alkoholika und wähle den Schnaps. Ich mag die Hitze, die er entfacht und auch den Schmerz, der sich in seinem scharfen Aroma verbirgt. Er schafft eine seltsame Klarheit, die daraus besteht, dass sich der eigene Geist vereinfacht. Er betäubt nicht, wenigstens nicht vor dem fünften Glas, sondern verlangsamt die Gedanken, so dass ich mir selbst beim Denken zuschauen kann und endlich glaube mich zu verstehen.
-----
-----