Abschied vom Tode (06.04.06)
Als ich ein Kind war, sperrte ich mich selbst in einen Keller und verbot mir die Sprache, ich wusch meinen Mund mit Seife aus und entzog mir die Nahrung, damit ich stürbe. Aber statt des Todes kam meine Jugend und mit ihr das Unglück einer unerfüllten Liebe und schließlich das Unglück unserer erfüllten Liebe und eine Reihe von unbeschreiblichen Dingen: Cherry Coke, Yogi Tee, Fanta Mango und deutschsprachige Popmusik; der erste Zusammenstoß mit einer Zahnspange, das erste Scheidenpessar, das ich selbst einsetzen durfte und dein erster Orgasmus, an einem verregneten Sonntag. Am Ende hatte ich meine Sehnsucht vergessen und begann den Tod zu fürchten, aber mit ihm verschwand auch der unwiederbringliche Zauber meiner Selbst und ich wurde ein normaler Mensch.
besuchenswertes Nirgendwo
By the way: Dein Nirgendwo ist mir zu einem Ort geworden, den ich an jedem Tag, den der liebe Gott mich ins Netz schauen lässt, aufsuche. Und immer finde ich eine Belohnung für meinen Besuch: Poesie und denkenswerte Gedanken.
Intensität
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